Ergebnisse 7. landesweite Wiesenbrüterkartierung 2021

(ursprünglich veröffentlicht am 03.05.2023): Kurz gesagt, es ist erschreckend. Von den über 800 Wiesenbrütergebieten waren ca. die Hälfte ohne Nachweis wiesenbrütender Vögel. 15 Gebiete, in denen 2014/2015 (bei der letzten Kartierung) noch Brachvögel brüteten, wurden 2021 von den Tieren aufgegeben. Die Kartierer gaben für die aufgegebenen Gebiete durchweg die intensive Bewirtschaftung, Grünlandumbruch, unzureichende Bodenfeuchte und Störungen an. Lediglich in 17 der 76 Brachvogelgebiete gab es überhaupt Schlupferfolge. Für die 531 festgestellten Brutpaare des Großen Brachvogel betrug der Bruterfolg lediglich 0,08 Jungvögel pro Brutpaar. Wenn man weiß, dass es aber wenigstens 0,41 Jungvögel pro Brutpaar braucht, dann weiß man wohin die Reise geht.

Im Rahmen unseres Telemetrieprojektes – was nun bereits im dritten Jahr läuft – konnten wir bisher herausstellen, dass die Küken ungewöhnlich weite Wege zurücklegen müssen, um überhaupt auf den gemähten Wiesen Nahrung zu finden. Solche Erkenntnisse helfen bei der Lebensraumgestaltung.

Diese frustrierenden Ergebnisse sind ein Grund mehr, das auf Mahd basierende „Schutzkonzept“ (Vertragsnaturschutzprogramm) in Frage zu stellen und mehr extensive Rinderbeweidung zu fördern. Und zwar so zu fördern, dass die Landwirte davon leben können.

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